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Nachhaltige Wege gehen

10.06.2021

Wie wir unsere Immobilien kreislauffit machen

Wir von Value One schaffen nicht nur außergewöhnliche Immobilien, sondern legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Doch wie lassen sich Immobilienprojekte und Stadtquartiere überhaupt nachhaltiger entwickeln? Welche Standards sind dabei zu berücksichtigen und was haben die drei „R’s“ Reduce, Reuse und Recycle damit zu tun?

Nachhaltige Entwicklung heißt für uns, Mitwelt, Umwelt und Nachwelt in unser gesamtes Tun miteinzubeziehen. Die sogenannte Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Aspekt unserer nachhaltigen Entwicklung. Der Chemiker Michael Braungart und der Architekt William McDonough haben das Konzept Ende der 1990er Jahre mit dem Ziel der Ökoeffektivität entwickelt. Doch was steckt dahinter?

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft geht von folgenden Prämissen aus:

  • Die verwendeten Verbrauchs- und Gebrauchsgüter sind biologisch abbaubar und können dadurch in den natürlichen Nährstoffkreislauf zurückgeführt werden.
  • Oder aber die Verbrauchs- und Gebrauchsgüter können nach ihrer Nutzung in sortenreine Ausgangsstoffe zerlegt werden. Sie können dadurch neu genutzt oder für einen neuen Kreislauf verwendet werden.

Die Vision der Kreislaufwirtschaft ist, dass alle Stoffe und Produkte kreislauffähig sind. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt auf der Hand: Müll im heutigen Sinne gibt es nicht mehr.

Kreislaufwirtschaft bei Immobilien: Wir denken um
Klar ist: Der erste Schritt in Richtung Kreislauffähigkeit ist, Abfälle zu vermeiden. Im Fokus steht daher das Überdenken des eigenen Konsumverhaltens: Was brauche ich wirklich? Kann ich erworbene Produkte reparieren (lassen), wenn sie kaputt sind? Gleichzeitig ist ein Weiterdenken bei Sharing-, Miet- und Leasingmodellen notwendig. Auch hier gilt: Welche Produkte sind unbedingt notwendig? Was kann ich gemeinschaftlich oder zur Miete nutzen, anstatt es zu besitzen? Fragen, die sich auch auf die Immobilienbranche übertragen lassen.

Wir bei Value One gehen diesen Weg und sind deshalb auch bei der Interessensgemeinschaft IG Lebenszyklus Bau in der Arbeitsgruppe zum Thema Kreislaufwirtschaft vertreten. Erstes Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist ein Leitfaden zum Thema Kreislaufwirtschaft. Darin sind Handlungsempfehlungen für Bauherren, Planer und Ausführende definiert, wie Kreislauffähigkeit im Immobiliensektor gefördert werden kann. Die Kreislaufwirtschaft berücksichtigt stets alle Phasen des Lebenszyklus eines Produkts – von der Herstellung und der Nutzung bzw. Wiederverwendung über die Aufbereitung zum Recycling bis hin zum Markt für Sekundärrohstoffe.

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Vorher / Nachher

Die drei „R’s“: Reuse bei den Tribünen im Viertel Zwei
Wie Kreislaufwirtschaft bei Immobilienprojekten in der Praxis aussehen kann, zeigen wir im Viertel Zwei. Unser Ziel in diesem grünen Stadtentwicklungsgebiet war unter anderem, eine Kombination als Alt und Neu zu schaffen. Das Historische soll einerseits bewahrt werden. Andererseits darf neue Geschichte entstehen. Die Maßnahmen sind ein perfektes Beispiel für „Reuse“, also die Wiederverwendung von Produkten. Reuse ist neben Reduce – also der Verminderung des Verbrauchs – und Recycle ein weiteres „R“ der Kreislaufwirtschaft. Wie wir im Viertel Zwei „Reuse“ erreicht haben, verdeutlichen folgende Maßnahmen:

  • Wasserspeier: Es wurde ein original erhaltener Wasserspeier entnommen und 228 Stück nachgegossen. Das Kupferblech wurde über die Form gedrückt und verlötet. Die fertigen trichterförmigen Speier mit gewellter Bodenfläche in Muschelform wurden wieder durch die Ablauflöcher gesteckt und umgeschlagen bzw. eingemörtelt.
  • Geländer: Auch die Geländer wurden erhalten bzw. umfunktioniert und mit der gleichen Streichart dreimal überstrichen. Die Geländer bestehen aus Gusseisen – ein nachhaltiges Material, welches schon viel Jahre überstanden hat und noch weiterhin in den Tribünen dienen wird.
  • Anstehgeländer: Zwei alte Anstehgeländer konnten erhalten werden. Diese wurden anschließend gesäubert und geölt. Sie wurden leicht umfunktioniert zu Stehtischen mit Glasplatte. Auch hier wurden nachhaltige Materialen genutzt (Eisenrohre, Kugeln aus Eisenguss).
  • Kassenhäuschen: Vor den Anstehgeländern befinden sich zwei original erhaltene Kassenhäuschen. Diese wurden vom Holz-Restaurator so bearbeitet, dass sie wie die damaligen Originale aussehen.

Diese Beispiele zeigen, wie man mit einfachen Maßnahmen Abfälle einspart und vorhandene Ressourcen vor Ort nachhaltig nutzt. Positive Nebeneffekte waren: Wir konnten die Geschichte wahren und den Charme von früher aufleben lassen. Und natürlich haben wir Müll vermieden. Um dies zu erreichen, haben wir uns bei sämtlichen Bauarbeiten die Frage gestellt, was wir noch verwenden können und wie eine weitere Nutzung möglich wäre. So konnten wir jede Menge Holz- und Metallabfälle einsparen und zeigen, wie Kreislaufwirtschaft bei Immobilien in der Praxis funktioniert.

 

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